Deutsch perfekt Plus 10/2019: Hörverstehen

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    Vortrag: „Erneuerbare Energien“

    Frau: 
    In Deutschland nimmt der Anteil der erneuerbaren Energien am öffentlichen Strommix weiterhin zu. Das zeigt die Jahresauswertung zur Stromerzeugung in Deutschland, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme vorgelegt hat. Der größte Zuwachs kommt von der Solarenergie. Diese hat mit 16 Prozent das größte Plus, noch vor der Windenergie, die um 5,4 Prozent angestiegen ist. Einer der Gründe dafür sind vor allem die vielen Sonnenstunden im Sommer. 
    In Deutschland stieg also der Anteil des aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft erzeugten Stroms inklusive Biomasse am gesamten Strommix auf 40,4 Prozent. Im Vergleich: Vor zehn Jahren lag der Anteil des Ökostroms am Gesamtmix noch bei 16,2 Prozent. 2017 lag der Wert bei 38,2 Prozent.
    Wegen des trockenen Sommers, den wir 2018 hatten, ging die aus Wasserkraft produzierte Strommenge zurück. Aber die Sonnenenergie stieg dafür um 16 Prozent. Die Windenergie produzierte im Jahr 2018 circa 111 Terawattstunden. Damit war sie die zweitgrößte Energiequelle nach der Braunkohle. Die größten Anteile des Windstroms wurden von Windrädern im Norden  des Landes produziert.
    Insgesamt kamen im vergangenen Jahr ungefähr 157 Terawattstunden aus Solar- und Windenergieanlagen. Zusammen liegen diese Energiequellen damit vor jeder anderen Art der Energiegewinnung, egal ob Braunkohle, Steinkohle oder Nuklearenergie. Die Wasserkraft kam nur auf 17 Terawattstunden. Das ist der zweitniedrigste Wert der letzten 30 Jahre. Die Energieerzeugung durch Biomasse lag mit circa 45 Terawattstunden auf dem Niveau von 2017.
    Wenn man die konventionellen Energiequellen in Deutschland betrachtet, dann sieht man, dass die Braunkohle immer noch vorne liegt – mit gut 131 produzierten Terawattstunden. Das sind nur zwei Prozent weniger als 2017. Die Stromerzeugung durch Steinkohlekraftwerke ist aber sehr viel stärker zurückgegangen – um 7,4 Prozent. Atomkraftwerke produzierten 2018 genauso viel Energie wie im Jahr zuvor. Den stärksten Rückgang konnte man aber bei Gaskraftwerken beobachten. Sie lagen letztes Jahr mehr als 18 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. 
    Zusammenfassend kann man also sagen: Der Ökostrom-Anteil stieg in Deutschland im letzten Jahr erstmals über 40 Prozent. Das ist ein großer Schritt. Immer mehr Strom in Deutschland stammt aus erneuerbaren Energiequellen.