Vier Tipps zum Deutschlernen

    Mittel
    Deutsch perfekt 1/2023
    Lernsituation im Klassenzimmer
    © Dale Crosby
    Von Eva Pfeiffer

    Am Anfang eine gute und eine schlechte Nachricht. hịnter sịch brịngenhier: ≈ eine schwierige, unangenehme Aufgabe oder Situation bestehen/erledigen​Bringen wir die schlechte gleich hịnter sịch brịngenhier: ≈ eine schwierige, unangenehme Aufgabe oder Situation bestehen/erledigen​hinter uns – also: Es gibt sie nicht, die eine perfekte Methode, um Deutsch zu lernen. Da ist keine magische Formel, mit der es für alle ideal funktioniert. Und jetzt auch schon die gute Nachricht: Es gibt viele verschiedene Tipps und Techniken, die helfen und die man für sich selbst entdecken, ausprobieren und kombinieren kann. ​

    Aber auch wenn der Effekt von Lernmethoden individuell ist, können alle Menschen ihr das Gehịrn, -eOrgan im Kopf, mit dem man denkt und fühlt​Gehirn bei der Arbeit unterstützen. Sie können das komplexe Organ in einen optimierten Lernmodus bringen. Wie das geht, weiß Sabine Weiss. Die Neurolinguistin an der Universität Bielefeld sagt: „Wenn die Bedingungen stịmmenhier: passend sein↓​stimmen, kann das Gehirn gar nichts anderes tun als zu lernen.“​

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    Formulieren Sie Ihre Lernziele, und feiern Sie Erfolge!

    Welche Lernziele habe ich? Diese Frage ist elementar. Die Antwort darauf kann sich mit der Zeit ändern. Vielleicht will sich eine Lernende am Anfang einfach nur mit dem Nachbarn ein bisschen auf Deutsch unterhalten können. Wer die Sprache schon länger lernt, möchte es vielleicht mit dem Lesen eines deutschen Romans versuchen. Wichtig ist, diese das Zwịschenziel, -eeines von mehreren kleinen Zielen vor dem großen Ziel​Zwischenziele für sich selbst immer wieder zu formulieren. Denn wenn man sie erreicht, hat man ein das Erfọlgserlebnis, -seErfahrung, dass man etwas mit Erfolg erledigt​Erfolgserlebnis. Dabei werden im Gehirn verschiedene der Botenstoff, -echemische Substanz, die Signale transportiert; TransmitterBotenstoffe ausschüttenhier: geben an​ausgeschüttet. Einer davon ist Dopamin. Und das bringt die die Nẹrvenzelle, -nZelle, die Stimulation von außen empfängt und im Nervensystem weitergibt​ (die Zẹlle, -n: hier: kleinstes Teil in einem lebenden Organismus)↓Nervenzellen dazu, besser zu funktionieren. „Der Effekt ist im Gehirn physiologisch mẹssbarso, dass man etwas messen kann​ (mẹssen: Größe oder Menge von etwas feststellen; hier auch: feststellen, ob etwas da ist)​messbar“, erklärt Weiss.​

    Figuren beim Lernen

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    Konzentrieren Sie sich!

    Der Tipp, sich auf das Lernen zu konzentrieren, klingt erst einmal banal. Aber in der Zeit von Smartphones und Social Media ist das für viele gar nicht so leicht. Deshalb überlegt man sich am besten vorher, wann und wie lange man lernen möchte. Diese Zeit gehört dann nur der deutschen Sprache. Denn, wie Weiss sagt: „die Ạblenkung, -enhier: interessante Sache, die einem den Fokus nimmt​Ablenkung ist für das Gehirn kontraproduktiv.“​

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    Lernen Sie mit Ihren Lieblingsthemen!

    Kaum etwas ist beim Lernen so effektiv wie Interesse. Politik, Kultur, Psychologie oder Astronomie – jede Person hat Themen, die sie besonders spạnnend<=> langweiligspannend findet. Damit kann sie sich beim Lernen der Sprache beschäftigen, zum Beispiel durch das Lesen von Texten auf Deutsch über das Lieblingsthema. Wie bei den Erfolgserlebnissen ist die Konsequenz, dass Dopamin ausgeschüttet wird. Damit wird auch der nächste der Pụnkt, -ehier: Aspekt, -ePunkt einfacher.​

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    Verlieren Sie nicht die Energie!

    Lernen ist anstrengend und bedeutet Arbeit. Viele Lernende kennen diese Momente, in denen sie am liebsten aufgebenhier: aufhören; beenden​aufgeben möchten. Genau das mạn sọllte …hier: man empfiehlt, dass … ; es ist gut, wenn …sollte man nicht tun, wie das Beispiel von Tamim Nashed zeigt.​

    Der Syrer kam Ende 2012 nach Wien, seit 2020 lebt er in Berlin. Nashed begann kurz nach seiner Ankunft in Österreich mit dem Deutschlernen. Er stellt fest: „Es ist wichtig, behạrrlichhier: ≈ so, dass man nicht aufgibt​beharrlich zu sein. Man sollte die Sprache für lange Zeit lernen – also nicht aufhören, wenn man zum Beispiel das Niveau B1 erreicht hat.“​

    Nashed hat die Energie zum Lernen bis heute behalten und sagt: „Ich genießenFreude haben an​genieße die Sprache jetzt.“ Dieses Gefühl der Freude ist aus neurolinguistischer Perspektive nicht überraschend, denn auch hier wirken Botenstoffe im Gehirn. Expertin Weiss erklärt: „Die Botenstoffe haben fast einen ähnlichen Effekt wie Opium. Sie erzeugenhier: der Grund sein für; machenerzeugen richtige Glücksgefühle beim Menschen.“​

     

    Figuren beim Lernen