Soziale Zeitarbeit

    Leicht
    Deutsch perfekt 11/2017
    Bewerbungsgespräch
    © Social Bee
    Von Claudia May

    Die Idee: Integration von Flüchtlingen durch Arbeit.
    Warum braucht die Welt das? Weil jeder eine Chance bekommen soll. Und weil es bei Flüchtlingen viele Talente gibt, die deutsche Firmen brauchen.
    Der schönste Moment? Wenn unter einem Arbeitsvertrag endlich die Unterschriften stehen. Das ist immer ein Moment, bei dem es emotional wird.

    Die soziale Zeitarbeitsfirma Social Bee

    2015 kommen Hundert­tau­sen­de Flüchtlinge nach Deutschland. Einer der vielen Helfer in dieser Zeit ist Robert Kratzer. Er organisiert Kleidung und kümmert sich um Jugendliche. Aber bald merkt er: Flüchtlinge brauchen mehr – nämlich eine Perspektive. „Wir haben also überlegtPart. II von: überlegen = lange denken, wie man eine Sache machen kannüberlegt, was die größten Probleme sind“, erinnert sich der Münchener heute. „Und es ist für Flüchtlinge wirklich schwer, hier eine Wohnung und eine Arbeit zu bekommen.“

    Für das zweite Problem haben er und andere Helfer eine Lösung gefunden: die Zeitarbeitsfirma Social Bee. Die funktioniert so: Das junge Start-up anstellenhier: eine Arbeitsstelle gebenstellt Flüchtlinge anstellenhier: eine Arbeitsstelle gebenan. Diese arbeiten dann für eine Firma.

    Das klingenhier: machen, dass man denkt, etwas ist …klingt einfach – aber das ist es natürlich nicht. „Wir müssen zum Beispiel genau wissen, welchen der Aufenthaltstitel, -≈ Dokument: Es zeigt, dass (und wie lange) man in dem Land sein darf.Aufenthaltstitel die Flüchtlinge haben. Und uns dann informieren, welche die Regel, -n≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist.Regeln es aktuell gibt“, erzählt Kratzer. Diese ändern sich nämlich oft. Außerdem müssen die Helfer Firmen finden, die neue Leute suchen. „Alle reagieren bei der ersten die Anfrage, -n≈ FrageAnfrage positiv. Aber natürlich kommen dann viele Fragen“, sagt der 30-Jährige. Deshalb muss das Team von Social Bee viel erklären. Zum Beispiel, dass sie den Flüchtlingen auch nach der Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag weiterhelfen. So macht das Start-up spezielle Workshops, erzählt von der deutschen Arbeitskultur und bezahlt Sprachkurse.

    „Es ist sehr wichtig, dass die Flüchtlinge Deutsch lernen “, sagt Kratzer. „Auch wenn wir zuerst Jobs suchen, die sie auch mit nicht so guten Sprachkenntnissen machen können.“ Typisch sind deshalb Arbeitsstellen in Lager und Logistik. Aber die Helfer wollen mehr: Geplant sind auch Jobs in der Gastronomie, der die Pflegevon: pflegen = sich um kranke oder alte Menschen kümmernPflege und im das Handwerk, -ehier: Arbeit mit Händen und WerkzeugenHandwerk. Als Angestellte von Social Bee bekommen Flüchtlinge mindestens 9,23 Euro pro Stunde. Nach circa einem Jahr sollen sie dann auf dem regulären Arbeitsmarkt anfangen. Das Start-up will das das Sprungbrett, -erhier: gute Startposition; gute ChanceSprungbrett dorthin sein.

    Aktuell gibt es die Zeitarbeitsfirma in München und Rosenheim. Aber Social Bee will bald weiter expandierenhier: den Service in mehr Städten anbietenexpandieren. Nicht nur in Bayern suchen Flüchtlinge Arbeit. „Wir freuen uns alle immer sehr, wenn jemand einen Job bekommt“, sagt Kratzer. „Dann wissen wir: Unsere Arbeit sich lohnenhier: gut sein, dass man etwas machthat sich wirklich sich lohnenhier: gut sein, dass man etwas machtgelohnt.“

     

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