Mehr 
als nur Bücher

Es gibt eine einfache, kurze Definition für den der Begriff, -eWortBegriff Bi­bliothek: Sie ist eine Sammlung von Büchern. Das ist korrekt – und auch nicht. Denn die rund 9000 öffentlich<=> privatöffentlichen und wissenschaftlichhier: mit Expertenliteratur aus verschiedenen Sektoren, z. B. Chemie, Literatur …wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland sind so viel mehr als das.

Manche der Institutionen sind grandiose historische Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die Bibliothek des das Kloster, KlösterKirche mit Wohn- und Arbeitshäusern: Dort leben und arbeiten Menschen für die Religion.Klosters Bad Schussenried in Baden-Württemberg. Der der Saal, Sälesehr großer, hoher RaumSaal im Rokoko-Stil ist Teil eines Museums. Besucherinnen und Besucher sehen dort nicht nur Bücherwände,  sondern auch Skulpturen und Fresken aus dem 18. das Jahrhundert, -e, ≈ Zeit von 100 JahrenJahrhundert.
 

Eine der bekanntesten Institutionen im Land und Teil des das Welterbe, -Häuser und Städte auf der ganzen Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen.Welterbes der UNESCO ist die die Herzogin, -nenAristokratin: Sie regiert eine Region.Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Die die Forschungsbiblio­thek, -enBibliothek für wissenschaftliche Bücher und ExpertenzeitschriftenForschungsbibliothek für Literatur- und Kulturhistorie wurde 1691 gründenstartengegründet. Einer ihrer der Leiter, -≈ ChefLeiter war mehr als 30 Jahre lang Johann Wolfgang von Goethe.

Aber Bibliotheken funktionieren auch ohne Rokoko und bekannte Namen. Zum Beispiel als kleine Insti­tution in einem Stadtteil oder in einem Dorf. Das macht sie für die Menschen nicht weniger wichtig. Sie können dort trotzdem ihre Liebe für die lakonischen Romane von Sven Regener, für Filme mit Klaus Kinski oder für die Hamburger Indierockband Kettcar gefunden haben. Aber: Die Zahl dieser Menschen wird überall in Deutschland kleiner.

Die Idee von den Aufgaben einer Bibliothek ist heute eine andere als vor 20 Jahren.

Rund 72 Millionen Personen haben die öffentlichen Bibliotheken 2020 besucht. 2015 waren es noch 119 Millionen Besuche. Natürlich waren die Institutionen im ersten Pandemiejahr 2020 mehrere Wochen geschlossen. Aber eines ist klar: Die Bibliotheken müssen sich verändernanders werdensich verändern, um eine eine Zukunft habenhier: noch länger da sein könnenZukunft zu haben.

Die Idee von den Aufgaben einer Bibliothek ist heute eine andere als vor 20 Jahren. In Diskussionen über die Zukunft der Institution ist der Begriff vom dritten Ort zentral geworden. Der US-amerikanische Soziologe Ray Oldenburg hat ihn 1989 zum ersten Mal benutzt. Oldenburg sieht drei Orte: Der erste Ort ist das Zuhause, der zweite Ort ist die Schule oder der Arbeitsplatz. Der dritte Ort ist ein öffentlicher, sozialer, egalitärer und positiver Platz für die Freizeit. Ein zweites das Zuhausehier: Platz zum Leben; Wohnung/Haus: Dort lebt man.Zuhause. Das sollen Bibliotheken heute sein.

Das bedeutet: Nicht mehr das das Medienangebot, -eMediensortimentMedienangebot steht im Zentrum. Sondern die Besucherinnen. Sie sollen die Atmosphäre mögen, Inspiration bekommen und Optionen für viele verschiedene Aktivitäten haben. Sie sollen dort lernen und am sozialen, kulturellen und digital<=> analogdigitalen Leben teilnehmen. Bibliotheken bauenkonstruieren; machenbaut man heute nicht mehr für Bücher. Man baut sie für Menschen. Das ist die Idee in der Theorie.
 

Wie sie in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel der Stadtbibliothek Stuttgart. 2011 ist die Zentralbibliothek der Großstadt in ein neues Haus gezogenPart. II von: ziehen = hier: umziehengezogen. Sein bekannter Architekt ist der Koreaner Eun Young Yi. Zwei Jahre nach dem der Umzug, -zügevon: umziehenUmzug hat die Stadtbibliothek den nationalen der Preis, -ehier: Geld/Ding: Die beste Bibliothek bekommt es. Eine Jury hat sie gewählt.Preis der Bibliothek des Jahres 2013 bekommen. Der der Grund, Gründehier: ErklärungGrund dafür ist aber nicht die Kombination von der Glasbaustein, -eGlasteil zum BauenGlasbausteinen und der Beton (franz.)Substanz: Trocken ist sie sehr hart.Beton in der Fassade. Es ist auch nicht die helle, moderne Präsentation der Bücher mit zentralem Licht von oben. Den Preis hat die Institution für die Realisierung ihrer Idee bekommen: Sie will ein innovativer Lernort sein.

Speziell die die Vermittlung, -envon: vermitteln ≈ zeigen; unterrichten inVermittlung digitaler die Kompetenz, -enhier: KenntnisseKompetenzen ist in der Stadtbibliothek Stuttgart elementar. der Vortrag, VorträgePräsentationVorträge des Chaos Computer Clubs über das Thema, Themenhier: InhaltThemen wie die Künstliche Intelligenzhier: Disziplin in der Computerwissenschaft: Man programmiert Roboter. Diese können z. B. dynamisch reagieren.Künstliche Intelligenz und der Datenschutzvon: Daten schützen = aufpassen, dass andere Personen persönliche Daten nicht bekommenDatenschutz sind nur ein kleiner Teil des Programms. Es findet auch eine Beratung zu Computerspielen statt. Außerdem gibt es Angebote für Migranten. Eine Motivation zum Deutschlernen soll zum Beispiel die die Sprachwerkstatt, -werkstättenhier: kreativer Deutschkurs für JugendlicheSprachwerkstatt bieten.