Der Genitiv in drei Minuten

    Deutsch perfekt 10/2023
    Vögel
    © Alana Keenan

    Ein Nomen im Genitiv zeigt, wer eine Sache besitzt oder wozu etwas oder jemand gehört: die Mieter des Hauses.​

    Maskuline und neutrale Nomen haben im Genitiv die Endung -s: des Vaters (maskulin), des Mädchens (neutral), der Mutter (feminin), der Eltern (Plural).​

    Aber: Maskuline und neutrale Nomen mit nur einer Silbe haben meistens die Endung -es: des Buches. Genauso Wörter, die auf -s, -ss, -ß, -x,-(t)z enden: des Satzes.​

    Nomen mit dem Suffix -nis haben die Endung -ses: des Ergebnisses.​

    Kurze Frage:

     

    Der Genitiv steht nach dem Nomen. Richtig ist deshalb: Der Lärm der Vögel hat mich geweckt. In alten oder poetischen Texten findet man auch manchmal: Der Vögel Lärm hat mich geweckt.​

    Ausnahme: Namen stehen meistens vor dem Bezugswort: Monikas Auto, Kölns Bürgermeister. Achtung: Namen auf -s, -x, -tz stehen mit Apostroph (Fritz’ Auto) oder werden mit von umschrieben: das Auto von Fritz.​

    In der Alltagssprache wird der Genitiv sehr oft durch von + Dativ ersetzt: die Mieter von seinem Haus. Stilistisch eleganter ist aber der Genitiv, und man liest und hört ihn deshalb in Zeitungstexten, Büchern, Präsentationen …​

    Zur Erinnerung ​

    Nach den Präpositionen wegen und trotz steht der Genitiv: wegen/trotz des heftigen Gewitters​