Buchtipp: absurder Alltag

    Mittel
    Bücherstapel
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    Von Jonny Rieder

    Integrationskurse, Jobcenter und viel Bürokratie – das alles gehören zu≈ ein Teil sein vongehört zum Alltag von der Flüchtling, -ePerson, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen mussteFlüchtlingen in Berlin. Rasha Abbas weiß das ziemlich gut. Sie ist nach Beginn des der Bürgerkrieg, -eKrieg zwischen verschiedenen politischen Gruppen in einem StaatBürgerkriegs in Syrien nach Beirut im Libanon ziehenhier: umziehengezogen. Ihre nächste Station war Stuttgart, wo sie ein Schreib-das Stipendium, Stipendienhier: Geld, das Studenten von Universitäten oder Organisationen bekommen, damit sie ohne finanzielle Probleme studieren könnenStipendium bekam. Als das vorbei war, hat Abbas in Berlin das AsylAufenthalt, den ein Staat einem Ausländer erlaubt, weil dieser in seiner Heimat verfolgt wird (verfolgen: hier: jemandem aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen Probleme machen oder Nachteile bringen)Asyl beantragt.

    Nun hat die Journalistin und Schriftstellerin ein Buch mit Kurzgeschichten geschrieben – nicht nur über die Deutschen, sondern auch über die Flüchtlinge. Die Texte in Die die Erfindung, -enneue IdeeErfindung der deutschen Grammatik sind aber nicht traurig, wie man es vielleicht erwartenhier: meinen, dass ... isterwartet von einer Syrerin, die wegen des Krieges ihre Heimat verlassenweggehen und nicht mehr zurückkommenverlassen hat. Abbas erzählt mit viel Ironie von dem Leben in ihrem Gastland. Zum Beispiel von ihrem Integrationskurs: „Natürlich ist mein Leben, seit ich einen Integrationskurs besuche, um einigesvieleseiniges leichter geworden. immerhin≈ wenigstensImmerhin in der Lage seinkönnenbin ich jetzt in der Lage seinkönnenin der Lage, ein paar einfache deutsche Sätze von sich gebenhier: sagenvon mir zu geben.“

    Trotzdem, so schlägt Abbas vor, kann man an den Kursen  Dinge verbessern. Wie soll sie zum Beispiel reagieren, wenn ein Dealer ihr auf der Straße die Droge, -nz. B. Heroin, Kokain ...Drogen anbietet? Schreien? Weglaufen? Oder höflich antworten: „Nein, vielen Dank.“? Elementare Fragen. Klar ist: Abbas mag es absurd. „Wir Syrer sollen immer nur sein Leid klagen≈ sich beschweren; erzählen, wie schlecht es einem gehtunser Leid klagen!“, sagt sie. Und genau deshalb wählt sie die Perspektive des Humors.

    Abbas’ Geschichten sind aus dem Arabischen ins Deutsche übersetzt – und ziemlich schwer. Aber das Lesen macht Spaß, und man lernt manches über das Leben in Berlin.

    Die Erfindung der deutschen Grammatik
    Rasha Abbas' Buch Die Erfindung der deutschen Grammatik ist im Verlag mikrotext erschienen. Mehr über das Buch und die Autorin erfahren Sie hier.

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