München während des Oktoberfests

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    Deutsch perfekt Audio 11/2025
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    © Alana Keenan

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    Transkript: München während des Oktoberfests

    Du hast ja vorhin gesagt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass du nach München umgezogen bist. Hast du dir vorher Gedanken darüber gemacht, wie das ist, in München zu wohnen während des Oktoberfests?
    Wow, das ist eine gute Frage. Ich glaube, das habe ich nicht und ich glaube, das hätte ich machen sollen, weil ich dann doch ein bisschen überrascht war davon, wie das hier wirklich abläuft. Wie war es bei dir?
    Ich kenne das ja so ein bisschen schon seit ich klein war, weil ich eben auch immer in der Region um München gewohnt habe. Und ja, also München während des Oktoberfests ist einfach sehr speziell: Es ist sehr voll. Also es gibt einfach wahnsinnig viele Leute. Ich weiß nicht, ob du irgendwie an der U-Bahn-Linie wohnst, die du zur Arbeit brauchst, die auch am Oktoberfest vorbeigeht.
    Nicht ganz, aber ich versuche in der Zeit wirklich komplett auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten.
    Ja, das ist immer eine gute Idee, wenn man da mit dem Fahrrad fahren kann und einmal groß um das Oktoberfest rundherum – ist es auf jeden Fall gut. Und auch generell, wenn man … Also, ich als Münchnerin oder insbesondere auch seit ich in München bin, bin in der Oktoberfestzeit eigentlich möglichst gar nicht in der Innenstadt, um ehrlich zu sein. Ja, wir haben schon gesagt, München ist supervoll mit Leuten, und diese Leute sind auch manchmal supervoll, nämlich mit Alkohol. Und genau, das ist auch so der Teil, der dann halt nicht so schön ist am Oktoberfest, dass man eben wirklich sehr betrunkene Leute sieht. Auch zu Zeiten, zu denen man sonst keine betrunkenen Leute sieht, also dass es um vier Uhr nachmittags einfach Leute gibt, die dann auch vielleicht nicht nur am Kotzhügel [kleiner Berg, am Oktoberfest, an dem sich Betrunkene oft übergeben 🤮] kotzen, sondern auch am Münchener Hauptbahnhof.
    Mhm, da muss man aufpassen, wo man hinläuft, auf jeden Fall.
    Ganz, ganz wichtig. 

     

    Die Wiesn-Grippe

    Und eine andere Sache, ich weiß nicht, wie du die erlebst, aber für mich war die Wiesn-Grippe auch was ganz Neues.
    Ja, das kommt ja dann immer erst nach der Wiesn so ein bisschen oder gegen Ende der Wiesn. Ist auch wirklich ein Phänomen, was einen als Münchner sehr stark betrifft. Weil: Es werden einfach alle krank. Also während der Wiesn – man muss auch nicht auf die Wiesn gehen, um die Wiesn-Grippe zu bekommen. Das ist auch keine spezielle Krankheit, das ist wirklich einfach dieses Phänomen, dass während der Wiesn so viele Menschen aus so vielen Ländern hier nach München kommen und die auch Bakterien aus allen Ländern mitbringen. Und das kann man wirklich ganz deutlich sehen: Gegen Ende der Wiesn und nach der Wiesn sind in München irgendwie einfach alle krank.
    Auch im Büro, ne?
    Ja.
    Und das ist noch was, was mir aufgefallen ist mit dem Büro, dass Arbeitgeber häufig mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die Wiesn gehen. War das bei dir auch schon mal so?
    Ja! Den Spaß hatte ich durchaus auch schon. Ich bin ja so ein bisschen Anti-Wiesn, aber ich muss jetzt hier auch verraten: Wenn ich auf der Wiesn war, hatte ich normalerweise schon irgendwie auch Spaß. Und ich war eben mit der Arbeit zweimal auf der Wiesn und genau, dann geht man halt morgens nicht ins Büro, sondern: Man geht morgens ins Bierzelt und fängt um zehn Uhr an, mit seinen Kollegen zu trinken. Oder wenn man ganz viel Glück hat wie ich, dann geht man ins Weinzelt und … Es gibt ein Weinzelt auf dem Oktoberfest, da war ich dann noch einmal mit der Arbeit und nach mehreren Flaschen Wein bin ich dann mit der 5er-Looping-Achterbahn gefahren, und es war keine gute Idee, aber es war schon lustig.
    Oh Gott. Ja, der andere Trick wäre natürlich, sonst einfach wegzufahren, wenn man das alles nicht miterleben möchte, ne?
    Ist auch sehr beliebt bei Münchenern, der Urlaub, den man macht, um nicht auf die Wiesn zu gehen. Bist du da dieses Jahr?
    Ich bin da, ja, aber ich glaube, nächstes Jahr bin ich nicht da.
    Was dann auch sehr beliebt ist, ist, seine Wohnung oder irgendwie ein Zimmer zu vermieten während der Wiesnzeit. Damit kann man nämlich auch sehr gut Geld machen, alle Hotels sind ausgebucht während der Wiesn. Das heißt, wenn man da irgendwie noch vermieten kann, kann man auch gut Geld damit machen. Und wenn man Angst vor den betrunkenen Leuten hat, dann vermietet man nur an Kellner oder Kellnerinnen auf der Wiesn. Und das sieht man dann auch ganz oft: Leute, die ihre Wohnung vermieten, aber nur an eine Wiesnbedienung.
    Clever!

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